T Phone und T Phone Pro im Test: Was das 1-Euro-Smartphone der Telekom taugt (2024)

  • X.com
  • Facebook
  • E-Mail
  • Messenger
  • WhatsApp
  • E-Mail
  • Messenger
  • WhatsApp
T Phone und T Phone Pro im Test: Was das 1-Euro-Smartphone der Telekom taugt (1)

Dieser Artikel gehört zum Angebot von SPIEGEL+. Sie können ihn auch ohne Abonnement lesen, weil er Ihnen geschenkt wurde.

Ich muss zugeben, dieser Test ist mir schwergefallen. In der Regel teste ich Highend-Smartphones wie das iPhone 14, das Galaxy S23 oder das Xiaomi 13 Pro. Die beiden Handys, die mir die Telekom vor ein paar Wochen zum Testen zugeschickt hat, das T Phone und das T Phone Pro, spielen dagegen in einer ganz anderen Liga – daran musste ich mich während meiner Tests immer wieder erinnern.

Verglichen mit den Oberklasse-Modellen, die oft deutlich mehr als 1000 Euro kosten, sind die beiden Telekom-Mobiltelefone echte Schnäppchen. Ohne Vertrag kostet das T Phone 219 Euro, das T Phone Pro 269 Euro. Das heißt, für den Preis eines Samsung Galaxy S23 (899 Euro) bekäme ich vier T Phones.

T Phone und T Phone Pro im Test: Was das 1-Euro-Smartphone der Telekom taugt (2)

Statt mir ein iPhone 14 Pro Max in Vollausstattung zu besorgen (2099 Euro), könnte ich allen Familienmitgliedern – Eltern, Kindern und Großeltern – ein T Phone Pro zustecken. Würde ich für jedes der Geräte auch noch einen Mobilfunkvertrag bei der Telekom abschließen, bekäme ich sie für einen eher symbolischen Euro in die Hand gedrückt. Natürlich müssten dabei alle gewisse Abstriche in Kauf nehmen, aber dazu später.

Erst einmal der Hinweis: Richtig neu sind die beiden Smartphones nicht. In den USA bietet T-Mobile sie als Revvl 6 und Revvl 6 Pro schon seit Herbst 2022 an. Weshalb sie erst jetzt auch hier auf den Markt kommen, ist unklar. Vollkommen klar ist allerdings, dass die technischen Daten Smartphone-Freaks ungefähr so sehr begeistern wie die Leistungswerte eines Fiat Panda Motorsportfans in Verzückung bringen.

Was für Technik steckt da drin?

Fangen wir mit dem Offensichtlichen an, dem Bildschirm. Der des T Phone Pro ist 6,8 Zoll, groß, der des T Phone 6,5 Zoll, sie basieren auf LCD-Technik. Die Auflösung: 720 mal 1640 Pixel im Pro-Modell und 720 mal 1600 Pixel im Non-Pro-Modell. Das ist nicht sonderlich viel, aber genug, um einzelne Pixel nur mit einer Lupe auseinanderhalten zu können. Solange man direkt darauf schaut, sind die Displays gut ablesbar, doch sobald man sie etwas schräg anblickt, ist es vorbei mit dem schönen Schein und die Farben verblassen. Bei Sonnenlicht kann man das Display nur ablesen, wenn man es senkrecht vor seine Augen hält.

T Phone und T Phone Pro im Test: Was das 1-Euro-Smartphone der Telekom taugt (3)

Einen dazu passenden Eindruck hinterlässt der Prozessor, der die beiden Geräte antreibt. Der Achtkern-Chip von Mediatek schafft es im Alltag mühelos, das Android-12-Betriebssystem der beiden T Phones auf Trab zu halten, kommt auch mit Spielen gut klar, solange man eine geringe Grafikqualität einstellt. Dass er und vermutlich auch der Arbeitsspeicher nicht zur schnellsten Sorte gehören, merkt man eher daran, dass manche Apps etwas länger brauchen, um zu starten, als man es aus der Oberklasse gewohnt ist. Auch der Start der Geräte selbst dauert mit einer knappen Minute ungewöhnlich lange. Ein iPhone schafft das in derselben Zeit zweimal.

Benchmark-Apps zeigen, dass man dem Mediatek-Chip nicht allzu viel abverlangen sollte. Der für Spiele wichtige Grafiktest »3D Mark Wildlife« holpert ruckelig über den Bildschirm, endet mit einer Wertung von 327 Punkten. Das ist nur wenig besser als das LG G5, das ich im Sommer 2016 getestet habe. Im Test Geekbench 6, der vor allem die reine Rechenleistung misst, landen die T Phones bei Werten, die etwa der Hälfte bis einem Drittel der Leistung aktueller Highend-Modell wie dem Galaxy S23 entsprechen. Nicht schlecht, angesichts des großen Preisunterschieds.

T Phone und T Phone Pro im Test: Was das 1-Euro-Smartphone der Telekom taugt (4)

Das gilt auch für die Akkulaufzeit. Beide Modelle sind im Test bei normaler Nutzung locker über einen Tag gekommen. Wenignutzerinnen und -nutzer könnten womöglich sogar einen zweiten schaffen. Dann aber ist Geduld gefragt, ganz gleich welches Netzteil ich ausprobiert habe, viel mehr als 15 Watt wollten die T Phones nicht annehmen. Damit dauert das Aufladen von 0 auf 100 Prozent rund zweieinhalb Stunden. Vorteil beim Pro-Modell: Das kann man auch kabellos aufladen.

Und die Kamera?

T Phone und T Phone Pro im Test: Was das 1-Euro-Smartphone der Telekom taugt (5)

Im Standard-Modell stecken drei Linsen in der Rückseite, in Pro-Modell gar vier. Dahinter stecken jeweils eine 50-Megapixel-Weitwinkelkamera und eine 2-Megapixel-Makrokamera sowie beim Pro-Modell eine 2-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera. Hinter der dritten beziehungsweise vierten Linse verbirgt sich ein Tiefensensor. Die Frontkamera hat 16 Megapixel.

Die Qualität der Aufnahmen ist durchwachsen. Schnappschüsse der Hauptkamera sind gar nicht übel, solange genug Licht vorhanden ist. Auch Ultraweitwinkelaufnahmen, etwa von Landschaften, gelingen trotz der geringen Kameraauflösung recht gut. Vermutlich werden hier auch Daten der Hauptkamera verwendet. Von dem künstlichen Zehnfach-Zoom hingegen sollte man unbedingt die Finger lassen, wie unsere Testaufnahmen zeigen.

T Phone und T Phone Pro im Test: Was das 1-Euro-Smartphone der Telekom taugt (6)

Fotostrecke

Testfotos vom T Phone Pro

Foto: Matthias Kremp/ DER SPIEGEL

Insgesamt ist die Fotoqualität zumindest der Weitwinkelkamera recht ordentlich. Fürs Fotoalbum wird da wohl eher selten ein Bild dabei sein, für einfache Instagram-Posts aber mag es reichen. Bei Selfies gilt es allerdings, besonders auf gute Ausleuchtung zu achten, da die Frontkamera nicht sonderlich lichtempfindlich ist.

Fazit

Die beiden Telekom-Smartphones sind perfekte Beispiele für das, was man als »No-frills-Produkte« bezeichnet: Sie bieten nichts Besonderes, sind nicht aufregend, nicht schön und nicht teuer. Ihr Gehäuse aus Plastik fühlt sich nicht sonderlich wertig an und ist flugs mit Fingerabdrücken übersät, der Bildschirm sieht nur aus dem richtigen Winkel gut aus und die Kameras machen manchmal gute Aufnahmen. Speicherplatz ist mit 64 GB im T Phone und 128 GB im T Phone Pro ein knappes Gut, kann dafür aber – anders als bei teuren Konkurrenten – per Speicherkarte auf bis zu zwei Terabyte erweitert werden.

👍 Gute Akkulaufzeit

👍 Günstiger Preis

👍 5G-tauglich

👎 Dunkle Selfie-Kamera

👎 Stark richtungsabhängiger Bildschirm

Zudem funktioniert der seitlich im Gehäuse versenkte Fingerabdruckscanner perfekt und beide Modelle surfen unterwegs – das ist in dieser Preisklasse selten – im 5G-Netz der Telekom. Kauft man sie zum 1-Euro-Preis, kommen allerdings über zwei Jahre saftige Monatsgebühren auf einen zu. Im Tarif MagentaMobil XS mit 5 GB monatlichem Datenvolumen sind es 44,95 Euro – plus 39,95 Anschlussgebühr. Da ist es schnell vorbei mit dem Schnäppchengefühl.

Hintergrund: Produkttests im Netzwelt-Ressort

Über welche Produkte wir in der Netzwelt berichten und welche wir testen oder nicht, entscheiden wir selbst. Für keinen der Testberichte bekommen wir Geld oder andere Gegenleistungen vom Hersteller. Es kann aus verschiedenen Gründen vorkommen, dass wir über Produkte nicht berichten, obwohl uns entsprechende Testprodukte vorliegen.

Testgeräte und Rezensionsexemplare von Spielen bekommen wir in der Regel kostenlos für einen bestimmten Zeitraum vom Hersteller zur Verfügung gestellt, zum Teil auch vor der offiziellen Veröffentlichung. So können unsere Testberichte rechtzeitig oder zeitnah zur Veröffentlichung des Produkts erscheinen.

Vorabversionen oder Geräte aus Vorserienproduktionen testen wir nur in Sonderfällen. In der Regel warten wir ab, bis wir Testgeräte oder Spielversionen bekommen können, die mit den Verkaufsversionen identisch sind. Wenn sie bereits im Handel oder online verfügbar sind, kaufen wir Produkte in einigen Fällen auf eigene Kosten ein.

In der Regel werden Testgeräte nach dem Ende des Tests an die Hersteller zurückgeschickt. Die Ausnahme sind Rezensionsexemplare von Spielen und langfristige Leihgaben: So haben wir zum Beispiel Spielekonsolen und Smartphones in der Redaktion, die wir über längere Zeit nutzen dürfen. So können wir beispielsweise über Softwareupdates, neues Zubehör und neue Spiele berichten oder Langzeiturteile fällen.

Oft werden Rezensionsexemplare am Ende eines Jahres zum Beispiel gesammelt und im Rahmen eines firmeninternen Flohmarktes verkauft, wobei die Erlöse für gemeinnützige Zwecke gespendet werden. Teilweise werden sie auch direkt an gemeinnützige Einrichtungen gespendet.

Die Kosten für Reisen zu Veranstaltungen, egal ob sie in Deutschland oder im Ausland stattfinden, trägt DER SPIEGEL stets selbst. Das gilt auch dann, wenn beispielsweise aufgrund kurzfristiger Termine ein Unternehmen die Reiseplanung übernimmt.

Veranstaltungen, zu denen wir auf eigene Kosten reisen, sind unter anderem die Messen Ifa, CES, E3 und Gamescom, Entwicklerveranstaltungen wie die Google i/O, WWDC und Build sowie Events von Firmen wie Apple, Google, Microsoft oder Nintendo. Auf Konferenzen wie dem Chaos Communication Congress oder der re:publica bekommen wir in der Regel, wie auch andere Pressevertreter, kostenlose Pressetickets, da wir über die Konferenz berichten und keine klassischen Teilnehmer sind.

Seit Dezember 2016 finden sich in einigen Netzwelt-Artikeln sogenannte Affiliate-Anzeigen, die sogenannte Links zu Onlineshops enthalten. Besucht ein Nutzer über einen solchen Link einen dieser Shops und kauft dort online ein, wird DER SPIEGEL, aber nie die Autorin oder der Autor individuell, in Form einer Provision an den Umsätzen beteiligt. Diese Provision wird vom Händler gezahlt, nicht vom Hersteller des Produkts. Die Anzeigen tauchen in Artikeln unabhängig davon auf, ob ein Produkttest positiv oder negativ ausfällt. Eine ausführliche Erklärung zu Affiliate-Links finden Sie, wenn Sie auf diesen Link klicken.

T Phone und T Phone Pro im Test: Was das 1-Euro-Smartphone der Telekom taugt (2024)
Top Articles
Latest Posts
Article information

Author: Rueben Jacobs

Last Updated:

Views: 6006

Rating: 4.7 / 5 (77 voted)

Reviews: 92% of readers found this page helpful

Author information

Name: Rueben Jacobs

Birthday: 1999-03-14

Address: 951 Caterina Walk, Schambergerside, CA 67667-0896

Phone: +6881806848632

Job: Internal Education Planner

Hobby: Candle making, Cabaret, Poi, Gambling, Rock climbing, Wood carving, Computer programming

Introduction: My name is Rueben Jacobs, I am a cooperative, beautiful, kind, comfortable, glamorous, open, magnificent person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.